Sonntag, 29. Januar 2017

Es war einmal...

Eine kleine Geschichte

Auf dem Nachhauseweg von einer unserer Play Groups mit vielen Spielzeugen auf der Ladefläche unseres Autos, hinderten uns, neben den Schlaglöchern auf der Straße hier und da, uns außerdem regelmäßig Kühe, die in Nkandla und Umgebung frei herumlaufen, daran, unsere Fahrt gemütlich hinter uns zu bringen. Sie machten jedoch nicht im Geringsten Anstalten, sich zu bewegen, je mehr wir uns ihnen mit dem Auto näherten.

Zur Erklärung des Verhaltens der Kühe, genauso wie der Ziegen und Hunde, erzählte uns ein Mädchen, das mit uns im Auto saß, eine kleine Geschichte für Kinder, die ich euch sinngemäß gerne wiedergeben würde...

"Es waren einmal eine Kuh, eine Ziege und ein Hund, die sich alle gemeinsam ein Taxi teilten. 
Nach einer Weile Fahrt stieg die Kuh zuerst aus und fragte den Fahrer nach den Fahrtkosten, der ihr daraufhin ein Summe nannte. Als die Kuh das hörte, war sie empört über den hohen Preis und war somit auf einen Schlag all ihr Geld los, das sie dabei hatte. 
Das Taxi fuhr weiter.

Beim zweiten Halt wollte  die Ziege aussteigen, die schon etwas nervös war, weil sie gar kein Geld dabei hatte. Als der Taxifahrer danach fragte, sprang sie ohne sich umzusehen aus dem Taxi und rannte davon. 

Zuletzt stieg der Hund aus, dem der Taxifahrer den doppelten Betrag nannte, den die Kuh zuvor bezahlt hatte, mit der Begründung: "Du bezahlst für die Ziege mit." Daraufhin schmiss der Fahrer den Hund hinaus und fuhr davon."

Um auf das Verhalten der Tiere zurückzukommen, die Erklärung lautet so:

"Kühe stehen demonstrativ auf der Straße, weil sie davon überzeugt sind, die Straße würde nach so hohen Fahrtkosten ihnen gehören. 

Ziegen rennen vor Autos davon, weil sie Angst haben der Taxifahrer könnte jederzeit wieder nach dem Geld fragen, das sie ihm noch schuldet 

und Hunde rennen Autos hinterher, weil sie ihr Wechselgeld zurückverlangen."

Freitag, 27. Januar 2017

Start in das neue Jahr


Jambo! 
Als Einstieg in das neue Jahr nur einen kurzen Eindruck von meinem Kurzurlaub auf Sansibar für drei Tage, den ich mit den anderen "Afrika-Freiwilligen" des Bistums Münster unternommen habe, bevor es für uns alle zusammen zurück ans Festland von Tansania zu unserem gemeinsamen Zwischenseminar weiterging. Dort teilten wir Erfahrungen, die wir als Freiwillige in unseren Projektländern erlebt hatten, unterhielten uns über Themen, die uns in dieser Zeit besonders beschäftigen und tauschten uns über weiterführende Themen wie beispielsweise Kolonialisierung und ihre Auswirkungen in der Gegenwart aus, welches mich persönlich wegen Südafrikas Geschichte und der starken Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen besonders interessierte. 

Vor drei Wochen kehrte ich mit großer Vorfreude wieder nach Nkandla zurück. Ich habe mich sehr darüber gefreut, das Team, die Schwestern, die Center-Kinder und meine Mitfreiwilligen, Alex und Andreas wiederzusehen und - ein mir zu dem Zeitpunkt noch neues Gesicht - Veronika, die bis Mitte Juni als Freiwillige im SOP bleiben wird, kennenzuelernen. 

Die längst überfällige Beschreibung der Einrichtung

Zum Anlass des Starts in das neue Jahr 2017 (Frohes neues Jahr, übrigens :)) habe ich mir fest vorgenommen endlich mal die Einrichtung in der ich mich täglich hin und her bewege vorzustellen. 


Das mein Zimmer mit meinem großzügigen Bett, in dem ich meine Abende und Nächte verbringe. Ab und zu findet hier spontan der ein oder andere Filmeabend statt, wenn es uns mit selbstgemachtem (Achtung!), ausschließlich salzigen Popcorn oder NikNaks, einem Maissnack mit Käse oder "Fruit Chtuney"- Geschmack gemütlich machen. 
Zu dem Zimmer gehört außerdem ein Badezimmer mit Dusche, Toilette und Waschbecken. 





Für Frühstück und Abendessen benutzen Alex und ich, weil wir beide im Center leben, die sogenannte "Volunteers Kitchen" (Freiwilligenküche). Mittagessen gibt es für uns zusammen mit den Schwestern im Konvent, der zu Fuß nur eine viertel Stunde entfernt ist. Sie ist für alle Freiwilligen des SOPs zugänglich und daher unser erster Treffpunkt, wenn wir Meetings haben oder bei anliegendem Papierkram auch unser Arbeitsplatz. Die Küche, in der die Mahlzeiten für die Center-Kinder zubereitet werden, liegt links neben der Volunteers Kitchen. 

Nach dem Frühstück fängt jeder Arbeitstag um 7.30 Uhr mit einem Meeting im Classroom an, zu dem fast das gesamte Team erscheint. In dem Fall meine ich mit "Team", das Management, die Caregiver, die Social Worker, die Peer Educator, die Gardener, die Driver, ein Vertreter der Child Care Worker, die im Center arbeiten und wir Freiwilligen. 
Bei diesen morgendlichen Meetings werden nach einem gesungenen Morgengebet auf isiZulu und dem "Vater unser" die Tagespläne durchgesprochen und jeweils eine Präsentation von einem Staff-Mitglied gehalten. Abgesehen davon ist der Klassenraum für die Caregiver an Tagen, an denen sie keine Hausbesuche machen, auch Arbeitsplatz für den zugehörigen Papierkram. 

Neben dem Classroom und den Freiwilligenteilen der Einrichtung, gehören zu dem Center noch mehr Büros für die jeweiligen Arbeitsbereiche, wie beispielsweise die Administration oder Sozialarbeit.
Des Weiteren gibt es noch die Räumlichkeiten für die Kinder, die im Center leben.
Das sind zum einen die geschlechtergetrennten Schlaf- und Speiseräume, die nachmittags auch als Hausaufgabenräume dienen, Waschräume, einen TV Room und zwei Spielplätze inklusive kleinem Fußballfeld - Fotos dazu kommen in den nächsten Tagen nach.
Der Center im Frühling, mittig eine kleine Kapelle und darum die Center-Gebäude

Bis dahin sommerliche Grüße.
Salani kahle!